Anlässlich des 20. Jahrestags des Abzugs der sowjetischen Streitkräfte aus Deutschland gab es die Ausstellung zur "Geschichte der Garnison Vogelsang". Start war vom 29.08. - 13.10.2014 in den Räumen der Stadtverwaltung Zehdenick/Havel. Weitere Orte waren bis 11/2014 die Stadtverwaltung Oranienburg und bis 05/2015 das deutsch-russische Museum in Berlin-Karlshorst. Seit 06/2015 sind die Ausstellungstafeln im Garnisonsmuseum der Bücher- und Bunkerstadt Wünsdorf ausgestellt.

"Deutschlandfunk Kultur"

Pressemitteilung Landkreis Oberhavel

Der Ortsteil Vogelsang informiert

KOSO 2019 "Märkische Oderzeitung/MOZ"

Info-Tafel in "Märkische Allgemeine"

Sicherung des Lenin-Reliefs "MAZ"

Templiner Heimatkalender 2019

Festbuch 800 Jahre Zehdenick

2. Einweihung der Info-Tafel in Vogelsang

Die Garnison Vogelsang auf vimudeap

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Dem Reisenden zeigte sich Vogelsang schon immer von seiner ruhigen und unschuldig anmutenden Seite. Ein stiller Ort, wie viele in dieser Gegend. Doch am Ortsausgangsschild verlor sich dieser Gedanke, ehe er richtig begonnen hatte. Die enorme Konzentration von Militär blieb ihm meist verborgen. Nicht anders ist es heute. Wie damals erinnert auch heute äußerlich kaum etwas an die Parallelwelt im Wald. Vogelsänger und Ortskundige dürften an der neu entstandenen „Ruhe“ gefallen gefunden haben. Militärhistoriker, Hobbyforscher und Fotografen hingegen werden durch Verfall und anhaltendem Rückbau zur Eile gezwungen, ehe ihnen die Grundlage der Aufarbeitung genommen wird. Von der einstigen Parallelwelt mit städtebaulicher Infrastruktur ist sehr wenig geblieben.

Wer nimmt sich heutzutage schon die Zeit und achtet auf Details? Einige Wenige! Die Arbeitsweise dieser Wenigen hatte mich beeindruckt. Zu denen zu gehören, die unter die Oberfläche schauen und die immer wieder neue Fragen nach dem WARUM stellen. Mit dieser Maßgabe füllten sich Woche für Woche und Jahr für Jahr die heimischen Regale und Festplatten, wurden ungezählte Kilometer zurückgelegt und die Freizeit uneingeschränkt geopfert. Unangemeldet stellte sich der Drang ein, sein Wissen zu teilen, auch bedingt durch das Interesse Dritter. Der einfachste und sicherste Weg führt zweifellos über die eigene Internetpräsenz. Erzeugt sie Resonanz, zwingt der eigene Anspruch zu neuen Ufern. Anspruch und Umfang bergen die Gefahr der Fehlbarkeit und Vollständigkeit der eigenen Recherche. Daher betrachte ich die folgenden Seiten als Etappenziel ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Recherchen unterliegen dem ständigen Prozess der Veränderung. 

In direkter Nachbarschaft zur Ortschaft Vogelsang/Oberhavel befand sich neben Wünsdorf und Jüterbog mit rund 68 km² Nutzfläche die Garnison Vogelsang der Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland (GSSD)/Westgruppe der Streitkräfte (WGS). Neben dem Dienstsitz des Stabes der 25. Panzerdivision war auch ein Großteil der in dessen Verband handelnden Truppenteile und Verbände am Standort disloziert. Da ein Standort dieser Größe und Aufgabe von starken Truppenbewegungen geprägt und somit in seiner Belegung variiert, lässt sich die Anzahl der Militärangehörigen nur für einzelne Zeiträume vage beziffern. Belastbare Zahlen liegen mir nicht vor. Die oft erwähnten "15.000 Soldaten" halte ich für eine Kapazität die hinsichtlich der Verpflegungskontingente, Unterkünfte, Garagenkomplexe und Werkstätten sehr vage ist, zumal sich Standorte dieser Größe und Struktur stets im Wandel befinden. Das nördlich an die Garnison angrenzende Übungszentrum belastet mit seinen "Garnisonsfremden TT/E" diese Kapazitäten zusätzlich.       

Die Geschichte der Garnison Vogelsang beginnt am 07. März 1949 mit einem Treffen von Landräten, Landes-, Ober- und Forstmeistern sowie zwei Generalen aus Berlin-Karlshorst in der Kommandantur Templin. An diesem Tag wird mit der Übergabe eines SMAD-Befehls ein Sperrgebiet für die Abholzung des Baumbestandes westlich von Tangersdorf zum Zweck der Schaffung eines Schieß- und Übungsplatzes auf 1400 Hektar festgelegt. Damit beginnt auf den ehemaligen Flächen des Reichsnaturschutzgebietes "Forst Tangersdorf" die erstmalige militärische Nutzung für den Neubau eines der größten und bedeutendsten Standorte der GSSD. In den folgenden 45 Jahren entstanden auf über 3 km² nach und nach in mehr als 12 Militärstädtchen rund 500 Gebäude, finanziert aus Haushaltsmitteln der DDR. Diese "Städtchen" (военный городок) waren innerhalb der Garnison baulich mit Objektmauern abgegrenzt und verwaltungstechnisch eigenständig. Diese enorme flächenintensive Infrastruktur durch das sowjetische Militär prägte die gesamte Region sowohl wirtschaftlich als auch geografisch. Durch die strukturelle Dichte von Militärobjekten im Kreis Templin/Zehdenick (Flugplatz GSSD/Gross-Dölln, 2 Treib- und Schmierstofflager [Склад ГСМ] GSSD/Kurtschlag, Flugabwehr-Raketenabteilung [ЗРДН] GSSD/Storkow, Munitionslager GSSD/Kannenburg, Frontbasis Lychen 2 GSSD/Lychen, Feuerstellung "Antwort" Komplex GSSD/Wokuhl, Munitionslager GSSD/Dannenwalde, Stab 2. Gardepanzerarmee und Kasernenobjekt GSSD/Fürstenberg) war die militärische Präsenz nicht nur den Anwohnern und Gästen ein gewohntes Bild. Dies führte in den 1950er und bis Mitte 1961 dazu, dass diese Region durch westliche Geheimdienste und Angehörigen der Militärverbindungsmissionen besonders stark frequentiert und aufgeklärt wurde. Dies wiederum sorgte in den Kreisdienststellen des MfS, insbesondere in den für die Militärabwehr und äußere Liegenschaftssicherung zuständigen Strukturelementen (Hauptabteilung II) oft für schlaflose Nächte.

Im April 1959 stationierte die UdSSR in Vogelsang und Neuthymen erstmalig außerhalb ihrer Landesgrenze das Raketensystem R-5M (SS-3) um wegen fehlender Reichweiten der vorhandenen Systeme von dem damaligen Stationierungsorten in der UdSSR auf die Bedrohung u. a. durch das "Project Emily" (Systeme THOR), dem "SAC" (Strategic Air Command) und gegen die Systeme "Redstone" zu reagieren. Das Raketensystem R-5M hatten mit einem nuklearen Monogefechtskopf eine Reichweite von ca. 1200 km.

Nach 4 Jahrzehnten der Nutzung verließ im März 1994 der letzte sowjetische Soldat (der Stütznachrichtenzentrale OUS 721/ОУС) das Gelände der Garnison Vogelsang. Zurück blieb eine städtebauliche Struktur im Wald, welche in ihrer Strukturdichte und Ausdehnung auf dem Gebiet der ehemaligen DDR seines Gleichen suchte. Zahlreiche innovative Nachnutzungsideen in den Jahren nach 1992 scheiterten letztendlich an der dezentralen geografischen Lage und den teils unüberschaubaren Investitionskosten. Allein die Kosten für die Boden- und Grundwassersanierung wurden vom Amt für Umweltschutz Gransee mit 18.000.000 DM beziffert.

Ich bemühe mich seit Jahren mit Unterstützung von zahlreichen Freunden, Archiven, Zeitzeugen, Landkreisen und Behörden um eine Aufarbeitung der Geschichte dieses Standortes. Wenn sie Erfahrungen, Erlebnisse oder Kenntnisse mit mir/uns teilen möchten, sind wir dankbar. Denn die Größe der Garnison sagt nichts über deren Archivlage aus. Es wird der Versuch unternommen, die Geschichte, die Ursachen und die damit verbundenen Hintergründe in ein neutrales Licht zu stellen und zu erläutern. Nicht selten erzeugen dabei neue Unterlagen bessere oder andere Informationen, sodass sich Bestehendes verdichtet, ergänzt oder berichtigt werden muss. Daher wird dieser Artikel regelmäßig korrigiert oder auch neu geordnet bzw. überarbeitet.

Bisher wurde hier nur das Gelände der Garnison nördlich der Ortschaft Vogelsang dargestellt. Das nördlich an die Havel bis Richtung Lychen angrenzende Gelände (Übungszentrum/UZ Templin/Учебные Центр/УЦ) wurde nicht nur vom Standort Vogelsang, sondern auch von verschiedenen anderen Truppenteilen (TT) und Einheiten (E) anderer Standorte als Ausbildungsgelände genutzt und soll hier vorerst nicht dargestellt werden. Das UZ wurde über die 20. GA Eberswalde geführt und in der Nutzung verwaltet.

Auf sowjetischen Generalstabskarten wurde die Gegend u. a. als "ХАФЕЛЬ" (Havel) geführt.

Stand: April 2023

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