Informationstafel – Garnison Vogelsang

Das es möglich und wichtig ist, an historischen Brennpunkten der Deutschen Geschichte Erinnerungen in geeigneter Form zu installieren, hatte das Projekt die Info-Tafel am Objekt Lychen II gezeigt. Es hat aber auch gezeigt, dass in dieser Gesellschaft mit den zuständigen Behörden und Ämtern durchaus Verständnis und Unterstützung für diese Form der Erinnerung vorhanden ist. Wenn dies auch nicht umgehend bzw. im ersten Schritt geschah, so war das Ergebnis umso erfreulicher. Mit der Genehmigung durch den Landkreis Oberhavel wurde ein Richtiges und wichtiges Zeichen im Umgang mit unserer jüngeren deutschen Geschichte gesetzt. Seit nunmehr 2.5 Jahren steht die Tafel unbeschadet an ihrem Platz und erfüllt hoffentlich ihren Zweck, Informieren.

Mit Blick auf die nun fortschreitenden und endgültigen Rückbaumaßnahmen auf dem Gelände der ehemaligen Garnison Vogelsang und dem 25. Jahrestag des Abzugs der sowjetischen Streitkräfte aus Deutschland bin ich fest davon überzeugt, dass auch Vogelsang mit seiner Geschichte diese Art der Aufmerksamkeit verdient.

Die Garnison prägte mit ihren Flächen, dem Stellenwert und Strukturen in den Streitkräften des Warschauer Vertrags fast 45 Jahre die Entwicklung der gesamten Gegend im Landkreis Oberhavel. Nicht zuletzt muss/sollte in der Erinnerung auch die Maßnahmen der Verlegung der Systeme R-5M außerhalb der sowjetischen Landesgrenze Berücksichtigung finden. Diese Informationstafel soll zukünftig helfen, einen kurzen Überblick zur Geschichte der Garnison und deren Zweckbestimmung zu geben. Allumfänglich ist dies aufgrund der Platzverhältnisse natürlich nicht möglich, hinzu kommt das für die Forschung derzeit nur ein begrenzter Blick auf die Geschichte im Bereich der Archive möglich ist. Die der deutschen Seiten sind weitestgehend gesichtet.
Dennoch legten wir großen Wert darauf, Die Geschichte in neutraler Form für Interessierte zu erläutern. Mit dieser Tafel soll bewusst verhindert werden, dass eines der wichtigsten Militärobjekte zwischen den Zeilen der Geschichte verschwindet. In der Zeit des Kalten Krieges und der stetig wachsenden Kräfteverhältnisse galt dieses Objekt mit seinen Verbänden und seiner letzten Zweckbestimmung als Operative Manövergruppe der Front als Garant für die Sicherung des Friedens.

Nun möchte ich gerne dieser Historie Rechnung tragen und gleich dem Projekt in Lychen II auch in Vogelsang eine Informationstafel installieren. Seit vielen Jahren ist es einem kleinen Kreis von Militärhistorikern und Hobbyforschern gelungen, gesicherte und belastbare historische Hintergründe und Informationen zu diesem Standort aufzuarbeiten. Unabdingbare Hilfe leisteten die vielen Zeitzeugen und ehemaligen Offizieren, Berufskader und/oder Wehrpflichtigen, die bereit waren, sich der Thematik zu öffnen. So konnten bestehende Forschungsergebnisse für diese Tafel verdichtet und zur Verfügung gestellt. Dafür sage ich hochachtungsvoll, Danke!

Am 30.08. 2019 erfolgte die offizielle Übergabe der Informationstafel zur Geschichte der ehemaligen Garnison im Beisein des Bürgermeisters der Stadt Zehdenick und anderen Trägern des Landkreis Oberhavel.

Bedanken möchte ich mich bei den vielen Unterstützern und Förderern, die mit mir zusammen dafür gesorgt haben, dass dieses Projekt auch finanziell realisiert werden kann. Mein besonderer Dank gilt den zahlreichen Unterstützern und Befürwortern, ohne sie wäre das Projekt, vor allem finanziell, nicht realisierbar gewesen:

Hr. K.- P. Bittner, Hr. T. Fischer, Hr. T. Fröhlich, Fr. D. Mainz & Hr. D. Scholz, Untergrund-Brandenburg (Hr. Meinke), Hr. Benndorf, Anneliese und das Museum Berlin-Karlshorst

Mein besonderer Dank gilt Herrn P. Rentsch für die Militärhistorische Beratung, der Stadt Zehdenick für das Genehmigungsverfahren und Herrn Dr. Morré vom Museum Berlin-Karlshorst für ihre unbürokratische und flexible Unterstützung, sowie S. Tonat (Layout), Fa. Hruby (Grafik u. Fertigung) und Fa. Schmidt (Zimmerei) für ihre schnelle Umsetzung meiner Vorstellungen. Es zeigte sich abermals wie wichtig verlässliche Partner sind.

Der mit der Stadt Zehdenick abgestimmte Platz der Installation in der Burgwaller Straße in Vogelsang Anfang August 2019.  

Die Märkische Allgemeine Zeitung berichtet über die Aufstellung


Leider wurde die Informationstafel schon nach nur wenigen Tagen von Unbekannte Personen zwei Mal beschädigt! Dies zeigt abermals, wie es mit dem Umgang unserer Geschichte in Deutschland bestellt ist. Der oder die Verursacher mögen mit ihrem Veto zum Betretungsverbot Recht haben. Aber wer der Deutschen Sprache mächtig ist, einen Computer oder Telefon besitzt, nimmt mit mir Kontakt auf und erläutert seinen Einwand.



Als kleine Lehrstunde sei gesagt, dass ich rechtlich überhaupt nicht befugt bin Betretungsverbote auszusprechen, weder verbal, noch in Form von Schildern. Dies ist Aufgabe der BBG oder des Landkreises/Land Brandenburg! Es ist sogar untersagt, Flächen von denen eine Gefahr ausgeht, im Vorfeld mit einem Verbot zu belegen. Dies darf nur unmittelbar geschehen.

Wieder berichtet die MAZ, diesmal leider über die Sachbeschädigung


Auf Grund der wiederholten Sachbeschädigungen an der Informationstafel zwischen Juli und Oktober 2019 wurde in einem gemeinsamen Ortstermin mit Vertretern der Gemeinde Vogelsang (in Personalie der Ortsvorsteher) und Vertretern der Stadtverwaltung Zehdenick ein neuer Aufstellort für die Informationstafel beraten, gefunden und beiderseitig genehmigt. Von nun an sollte die Tafel direkt an der Durchgangsstraße B109, auf der linken Seite der einzigen Kreuzung in Vogelsang stehen.    


Anfang Juni 2020 bot sich dem Betrachter dieses traurige Bild. Ich, sowie alle Beteiligten und Unterstützer dieser privaten Initiative verurteilen diese Sachbeschädigung an privatem Eigentum auf das äußerste! Zumal der neue Standort als Resultat gemeinsamer Bemühungen und Absprachen mit dem Ortsvorsteher der Gemeinde Vogelsang, Anwohner der Burgwaller Straße und den Vertretern der Stadtverwaltung Zehdenick, in Absprache mit dem Bürgermeister der Stadt Zehdenick, als Zukunftssicher galt. Äußerst bedenklich scheint die Tatsache das es im Ort keine Augen- und Ohrenzeugen gab. Der oder die Täter mögen sich bitte auch Gedanken um den finanziellen Schaden machen, der im privatem Bereich liegt.


Angesichts der Tatsache das der Stadt Zehdenick als Eigentümer der Flächen in der Ortschaft Vogelsang die alleinige Entscheidung oblieg, wann und wo Hinweise und/oder Informationstafeln installiert werden, wurde auf Kosten der Stadtkasse Zehdenick eine weitere Informationstafel zur Geschichte der Garnison Vogelsang in Auftrag gegeben und diesmal auf der rechten Seite der Kreuzung an der Durchgangsstraße errichtet. Diese Initiative wurde durch den Bürgermeister der Stadt Zehdenick forciert.Der

Der Artikel in der MOZ zur Einweihung der Tafel

Am 05. September 2020 fand in Vogelsang im Rahmen des Konversionssommers durch den Bürgermeister der Stadt Zehdenick die Einweihung der 2. Informationstafel statt. Die Besucher der 1. Führung konnten diesem Termin beiwohnen.


Knapp vier 4 Wochen waren seit der Einweihung durch den Bürgermeister vergangen, als auch diese Tafel abermals von Unbekannten entwendet wurde. Diesmal vergriff man sich an dem Eigentum der Stadt Zehdenick. Nach jeder Tat stellt sich die Frage, "Cui bono"?


Als Fazit dieser Form der Unterdrückung des Rechts auf Information (Art 5 und 20 GG) bleibt, dass auch ohne "Informationstafel" der Drang und die Nachfrage zur Garnison Vogelsang ungebrochen bleibt, ja sogar noch gestiegen ist. Diverse SocialMedia Gruppen organisieren seit her sogar Touren über das Gelände. Meinung und Nachfrage lässt sich nunmal nicht unterdrücken und Neid ist die höchste Form der Anerkennung. 

Von nun an ist die Informationstafel zumindest online auf der Ortsteil-Seite Vogelsang noch einsehbar und informiert

(Quellen: Karten: https://bb-viewer.geobasis-bb.de/ )