Dieser Beitrag zur geschützten Funksendestelle 17/5002 (bei Marienwerder) der Hauptführungsstelle des NVR wird die Notwendigkeit dessen Errichtung, die Funktion und die damit verbundene Sicherstellung beschreiben und mit einigen Bildern die Eindrücke vermitteln, die heute nicht mehr möglich sind. Das Bauwerk wurde im Herbst 2010 verschlossen. Zuvor wurde der versiegelte Zugang mit Hilfe der Mitglieder des Vereins "Bunker 5001 e.V." mit großer Kraftanstängung in mühevoller Kleinarbeit für eine abschließende Dokumentation geöffnet. Dieser Vorgang soll auch gezeigt werden. Zum Schutz des Objektes verzichte ich auf Ortsangaben und/oder Karten/Pläne.

Objekt 17/5002 (Text mit freundl. Genehmigung Jürgen Freitag/STBWK 17/5001)

Das wichtigste Objekt für die Sicherstellung der Führungsverbindungen des Objektes 5001 war die geschützte Sendestelle (Schutzklasse C) in der Nähe der Orte Klandorf und Marienwerder. Dieses zweigeschossige Objekt war für ca. 110 Personen projektiert. Das Personal setzte sich aus 80 militärischen Nutzern, also Führungs- und Nachrichtenkräften sowie 30 Kräften zur technischen Sicherstellung zusammen.

Im 1. UG (Untergeschoss) waren die Arbeitsräume der Nachrichtenkräfte für den Funksendebetrieb untergebracht. Das zweite UG wurde teilweise für nachrichtentechnische Einrichtungen sowie der technischen Einrichtung zum Betrieb des Schutzbauwerkes genutzt. Für die Sicherung des Sendebetriebes waren zehn Kurzwellensender vom Typ KN 1-E (Sendeleistung 1 KW) und drei Sender des Typs KN 5-E (Sendeleistung 5 KW) installiert. Im Jahre 1988 wurden im Objekt zusätzlich drei 1 KW Sender modernster Bauart (KSG 1300) eingebaut. Da diese Geräte über bessere Möglichkeiten der Fernsteuerung verfügten, war im täglichen Dienst ein vielseitiger Sendebetrieb auch ohne die Anwesenheit von Nachrichtenkräften möglich. Sender und Empfänger konnten über die in der gesamten P-Zone (Parkzone) verteilten Antennen betrieben werden.

Wie beim Objekt 5001 wurde die P-Zone (Parkzone) mit einer Hochspannungssicherungsanlage (HSA) gesichert. Die P-Zone stellt den inneren Sicherheitsbereich im Objekt dar. Während die U-Zone (Unterkunftszone) für alle Mitarbeiter im Objekt zugänglich war, durften die P-Zone nur Personen betreten, die tatsächlich im Schutzbauwerk arbeiteten und über eine besondere Berechtigung verfügten. 

Die Zufahrt zum Objekt erfolgte über eine schmale Teerstraße, die von der Ortsverbindungsstraße Finowfurt nach Zerpenschleuse abzweigt. Die Objektumzäunung war von der Straße aus nicht einzusehen. Das Objekt war nach außen hin gut getarnt. In der Bauphase erfolgte der Holzeinschlag gestaffelt. So wurden beispielsweise die Flächen für die Antennen teilweise erst nach Fertigstellung des SBW und dessen Verfüllung eingeschlagen. Neben den Mastantennen wurden auch spezielle Erdantennen genutzt. Auch in der U-Zone wurde darauf geachtet, die natürliche Tarnung nicht unnötig zu zerstören. So konnte man vom Schlagbaum der Eingangswache keine Details dieses Bereiches erkennen. Dieses Objekt wurde zeitgleich mit dem Objekt 5001 errichtet, was noch einmal seine unmittelbare Bedeutung für das Hauptbauwerk unterstreicht. Die Bauausführung erfolgte durch den Spezialbaubetrieb Schwedt. Die Struktur des Objektes ist analog der 5001, U-Zone (Unterkunftszone), P-Zone (Parkzone) mit Schutzbauwerk und Tiefe, die Größe betrug etwa 60 ha. [1]


Einblicke in das Schutzbauwerk. Diese Dokumentation wurde während der kurzen Phase der Öffnung durch den "Verein 5001 e.V." gefertigt. Als Zeitkapsel bleibt dieses BW verschlossen. [2]

Ein kurzer Rundgang im Objekt 17/5002 [2]

(Quellen: [1] "Honeckers geheimer Bunker 5001" Kapitel 3.10.2 Objekt 5002, S. 50-52 (J. Freitag/H. Hensel), [2] Archiv heimatgalerie)