Dieser Beitrag zum geschützten Anlaufpunkt 17/5020 (bei Bernau) soll die Notwendigkeit dessen Errichtung, die Funktion und die damit verbundene Sicherstellung beschreiben und mit einigen Bildern Eindrücke vermitteln. Das Gelände bzw. die dort befindlichen Bauwerke wurden Rückgebaut oder verschlossen. Heute erinnern nur noch quadratische Flächen mit spärlichem Bewuchs an die ehemalige Bebauung. Selbst die Verkehrswege wurden entsiegelt. Ohne Kenntnis über den Ort wird der Spaziergänger wahrscheinlich keine frühere Nutzung erkennen.

Objekt 17/5020 (Text mit freundl. Genehmigung Jürgen Freitag/STBWK 17/5001)

Dieses Objekt unmittelbar an einer Ortsverbindungsstraße von Bernau nach Wandlitz, in der Nähe des Ortes Waldfrieden gelegen, hatte etwa 75 ha und wird in den Originaldokumenten als Anlaufpunkt bezeichnet. Die Bezeichnung Anlaufpunkt sagt einiges zur Aufgabe dieses Objektes. Hierher konnten Personen eingeflogen werden, die kurze oder langfristige Aufgaben in der Hfüst (Hauptführungsstelle), zu erfüllen hatten. Der Zweck bestand darin, den genauen Standort des HBW (Hauptbauwerk) zu verschleiern. Hier wäre eine Art Umschlagplatz gewesen. Die Funktionsträger wären hier von Hubschraubern in normale Fahrzeuge oder, wenn notwendig, auch in SPW (Schützenpanzerwagen) gewechselt und dann zum eigentlichen Bestimmungsort oder von dort zurück gebracht worden.
Zur zeitweiligen geschützten Unterbringung von Personen und Technik gab es zwei monolithische Bauwerke (TO 01 und TO 02) vom Typ MB 3 mit geschützten Garagen. Diese waren für den Fall vorgesehen, dass der direkte Weitertransport wegen akuter Gefahren nicht sofort möglich gewesen wäre. Die Besonderheit war, dass man auch mit schwereren Fahrzeugen, wie dem SPW 60 Pb (Schützenpanzerwagen), in die Garagen einfahren und von dort direkt in den geschützten Bereich gelangen konnte. Für diesen Fall gab es neben dem normalen Eingang mit einer Dekontaminationsschleuse einen zweiten Eingang mit entsprechenden Schutztambouren aus den Garagen. Der separate geschützte Garagenkomplex (TO 03) zur Unterstellung von Technik (unter anderem zur Sicherung des Flugbetriebes) war an der Stirnseite der beiden anderen Objekte angeordnet.
Die weiteren wesentlichen Bestandteile des Objektes waren der Hubschrauberlandeplatz mit mehreren Abstellflächen sowie ein Bereich mit Fahrzeugdeckungen. Im Flugplatzbereich gab es auch eine unbefestigte kurze Landebahn. Hier hätten Flugzeuge mit entsprechenden Kurzstart- und Landeeigenschaften zum Einsatz kommen können. Es waren alle notwendigen flugtechnischen Einrichtungen vorhanden. Dazu gehörte der SKP (Startkontrollpunkt: Aufgabe wie ein Tower). Dieser verfügte auch über Schutzräume für das Personal der Flugsicherung.
Der ebenfalls der Flugsicherung dienende NMP (Nahmarkierungspunkt, TO 28.1), bestehend aus einem kleinen Nachrichtenbunker (für 3 Nachrichtenkräfte) und einer Antennenanlage (19 Meter hohe Masten und ca. 70 Meter Antennenspannweite), war außerhalb des Objektes gelegen. Diese Anlage arbeitete autonom, konnte vom Tower aber auch ferngesteuert betrieben werden. Für diesen kleinen Teilbereich des Objektes gab es eine HSA (Hochspannungssicherungsanlage), das Hauptgelände war nur mit normalen Maschendrahtzäunen gesichert. [1]


Ein Rundgang im Objekt 17/5020 [2], [3], [4], [5]

Eindrücke vom TO 28.1 - Nahmarkierungspunkt [2], [3], [4]

(Quellen: [1] "Honeckers geheimer Bunker 5001" Kapitel 3.10.3 Objekt 5021, S. 53 (J. Freitag/H. Hensel), [2] Jan Benndorf, [3] T. Fröhlich, [4] Google Earth, [5] Archiv Heimatgalerie)

Dieser Beitrag zur teilgeschützten Sendestelle 17/5021 (bei Altenhof) soll die Notwendigkeit dessen Errichtung, die Funktion und die damit verbundene Sicherstellung beschreiben und mit einigen Bildern Eindrücke vermitteln. Das Gelände bzw. die dort befindlichen Bauwerke (u.a. Schacht für Antennentechnik und ein Schutzbauwerk vom Typ MB 3) wurden größtenteils rückgebaut oder verschlossen. Heute erinnern nur noch die von Erdwällen umgebene Splitterschutzdeckungen für mobile Sendetechnik an die ursprüngliche Verwendung oder lassen eine Nutzung erahnen. Ohne Kenntnis über den Ort wird der Spaziergänger wahrscheinlich nicht mal diese bemerken. Zum Schutz des Objektes verzichte ich auf Ortsangaben und/oder Karten/Pläne.

Objekt 17/5021 (Text mit freundl. Genehmigung Jürgen Freitag/STBWK 17/5001)

Das mit ca. 35 ha kleinste Objekt des SBK (Schutzbaukomplexes) 5000 lag unmittelbar an der Autobahn von Prenzlau nach Berlin, in der Nähe von Altenhof. Im oben genannten Auskunftsdokument als teilgeschützte Sendestelle bezeichnet, hatte es mehrere Einsatzrichtungen.

Die erste Aufgabe des Objektes war, als Troposphären-Sendestelle die Nachrichtenverbindungen der politischen Führung in der höchsten Verschlüsselungsebene sicher zu stellen. Im Objekt 5001 selbst gab es ergänzend eine Troposphären-Empfangsstelle, hier wurden die Funksprüche aus Tarnungsgründen aber nur empfangen, damit eine Anpeilung des Hauptobjektes nicht möglich war. Das Betreiben beider Troposphären-Funkstellenhätten Nachrichtenkräfte des Komitees für Staatssicherheit der UdSSR mit mobiler Technik, die erst im Einsatzfall zum Objekt verlegt worden wäre, übernommen. Das hebt die Bedeutung, gegenüber der Interpretation als reine Ausweichsendestelle für die 5002, erheblich an.

In zweiter Linie war das Objekt 5021 aber natürlich auch teilgeschützte Notsendestelle, an der mobile Sendetechnik den konventionellen Funknachrichtenverkehr übernehmen konnte. Weiterhin hätte über dieses Objekt die Möglichkeit bestanden, Richtfunkverbindungen aufzubauen. Sowohl für Troposphärenfunk als auch für den Richtfunk hätten entsprechende Parabolantennen am verbunkerten, bis zu 18 Meter ausfahrbaren Sendemast (TO 30), installiert werden können.

Zur Erfüllung dieser komplexen Aufgabenstellungen gab es das Führungsbauwerk (TO 01), ein MB 3-Bauwerk, und weitere sieben FB 75-Garagenkomplexe und 15 Splitterschutzdeckungen. [1] 


Ein Film über den Betrieb der ausfahrbaren Sendeantenne aus dem geschützten Antennenschacht.


Ein Rundgang im Objekt 17/5021 [2]

Einblicke in das Schutzbauwerk MB-3 [2]


(Quellen: [1] "Honeckers geheimer Bunker 5001" Kapitel 3.10.4 Objekt 5021, S. 53-54 (J. Freitag/H. Hensel), [2] Archiv heimatgalerie)

Dieser Beitrag zur geschützten Funksendestelle 17/5002 (bei Marienwerder) der Hauptführungsstelle des NVR wird die Notwendigkeit dessen Errichtung, die Funktion und die damit verbundene Sicherstellung beschreiben und mit einigen Bildern die Eindrücke vermitteln, die heute nicht mehr möglich sind. Das Bauwerk wurde im Herbst 2010 verschlossen. Zuvor wurde der versiegelte Zugang mit Hilfe der Mitglieder des Vereins "Bunker 5001 e.V." mit großer Kraftanstängung in mühevoller Kleinarbeit für eine abschließende Dokumentation geöffnet. Dieser Vorgang soll auch gezeigt werden. Zum Schutz des Objektes verzichte ich auf Ortsangaben und/oder Karten/Pläne.

Objekt 17/5002 (Text mit freundl. Genehmigung Jürgen Freitag/STBWK 17/5001)

Das wichtigste Objekt für die Sicherstellung der Führungsverbindungen des Objektes 5001 war die geschützte Sendestelle (Schutzklasse C) in der Nähe der Orte Klandorf und Marienwerder. Dieses zweigeschossige Objekt war für ca. 110 Personen projektiert. Das Personal setzte sich aus 80 militärischen Nutzern, also Führungs- und Nachrichtenkräften sowie 30 Kräften zur technischen Sicherstellung zusammen.

Im 1. UG (Untergeschoss) waren die Arbeitsräume der Nachrichtenkräfte für den Funksendebetrieb untergebracht. Das zweite UG wurde teilweise für nachrichtentechnische Einrichtungen sowie der technischen Einrichtung zum Betrieb des Schutzbauwerkes genutzt. Für die Sicherung des Sendebetriebes waren zehn Kurzwellensender vom Typ KN 1-E (Sendeleistung 1 KW) und drei Sender des Typs KN 5-E (Sendeleistung 5 KW) installiert. Im Jahre 1988 wurden im Objekt zusätzlich drei 1 KW Sender modernster Bauart (KSG 1300) eingebaut. Da diese Geräte über bessere Möglichkeiten der Fernsteuerung verfügten, war im täglichen Dienst ein vielseitiger Sendebetrieb auch ohne die Anwesenheit von Nachrichtenkräften möglich. Sender und Empfänger konnten über die in der gesamten P-Zone (Parkzone) verteilten Antennen betrieben werden.

Wie beim Objekt 5001 wurde die P-Zone (Parkzone) mit einer Hochspannungssicherungsanlage (HSA) gesichert. Die P-Zone stellt den inneren Sicherheitsbereich im Objekt dar. Während die U-Zone (Unterkunftszone) für alle Mitarbeiter im Objekt zugänglich war, durften die P-Zone nur Personen betreten, die tatsächlich im Schutzbauwerk arbeiteten und über eine besondere Berechtigung verfügten. 

Die Zufahrt zum Objekt erfolgte über eine schmale Teerstraße, die von der Ortsverbindungsstraße Finowfurt nach Zerpenschleuse abzweigt. Die Objektumzäunung war von der Straße aus nicht einzusehen. Das Objekt war nach außen hin gut getarnt. In der Bauphase erfolgte der Holzeinschlag gestaffelt. So wurden beispielsweise die Flächen für die Antennen teilweise erst nach Fertigstellung des SBW und dessen Verfüllung eingeschlagen. Neben den Mastantennen wurden auch spezielle Erdantennen genutzt. Auch in der U-Zone wurde darauf geachtet, die natürliche Tarnung nicht unnötig zu zerstören. So konnte man vom Schlagbaum der Eingangswache keine Details dieses Bereiches erkennen. Dieses Objekt wurde zeitgleich mit dem Objekt 5001 errichtet, was noch einmal seine unmittelbare Bedeutung für das Hauptbauwerk unterstreicht. Die Bauausführung erfolgte durch den Spezialbaubetrieb Schwedt. Die Struktur des Objektes ist analog der 5001, U-Zone (Unterkunftszone), P-Zone (Parkzone) mit Schutzbauwerk und Tiefe, die Größe betrug etwa 60 ha. [1]


Einblicke in das Schutzbauwerk. Diese Dokumentation wurde während der kurzen Phase der Öffnung durch den "Verein 5001 e.V." gefertigt. Als Zeitkapsel bleibt dieses BW verschlossen. [2]

Ein kurzer Rundgang im Objekt 17/5002 [2]

(Quellen: [1] "Honeckers geheimer Bunker 5001" Kapitel 3.10.2 Objekt 5002, S. 50-52 (J. Freitag/H. Hensel), [2] Archiv heimatgalerie) 

Alle gezeigten Bilder sind während öffentlicher Führungen und/oder im Rahmen der Vereinsarbeit (Dokumentation) entstanden (2007 & 2008).

Hauptführungsstelle des Nationalen Verteidigungsrat (17/5001)


An dieser Stelle wird bewusst vorerst auf Hintergründe zur Entstehung, zur Geschichte und zu Erläuterungen bzgl. der Betriebszeit des Objekt 17/5001 von den Medien nach 1990 zum "Honecker Bunker" deklariert, obwohl selbiger nur am 13.12.1983 bei einem Besuch für ca. 3 Stunden anwesend war, verzichtet. Erläuterungen und Hintergründe darzulegen, überlasse ich bewusst den Leuten, die es aus dem "erleben" viel besser können oder der guten Literatur zu diesem Schutzbauwerk (SBW). Mein Beitrag soll sich so allgemein halten, wie es der Respekt vor dieser Bau- und Ingenieurleistung erlaubt. Eingehen möchte ich u. a. lediglich auf die Struktur des Schutzbaukomplexes 5000. Mit Bildern gebe ich einen Einblick in meine Sichtweise. Mit meinen Möglichkeiten versuche ich zur Aufklärung beizutragen und dem hohen technischen Stand Respekt zu zollen.


Das Objekt 17/5001 (offizielle Bauwerksbezeichnung seitens der Verwaltung für Spezialbauwesen der NVA [VSB]) war das technisch modernste Schutzbauwerk der Warschauer Vertragsstaaten außerhalb der Sowjetunion. In enger Zusammenarbeit mit den sowjetischen Spezialisten für Schutzbauwerksprojektierung wurde der Bunker vom Projektierungsbüro Süd (PBS) projektiert und die Bauphase begleitet. Bauausführende Firmen kamen aus der DDR. Die speziellen schutztechnischen Bauteile wurden aus der UdSSR importiert und teilweise auch mit Hilfe von sowjetischen Spezialisten in Betrieb genommen. Die offiziell abgerechneten Kosten betrugen, für den Gesamtkomplex 351,3 Mio. Mark und das Hauptbauwerk (Führungsstelle) 144,4 Mio. Mark. Der Anteil für die geschützte Funksendestelle (Objekt 17/5002) wurde mit 59,1 Mio. Mark berechnet. Für die Geheimhaltung/Legendierung gab es einen speziellen Projektteil der sowohl während der Bauphase, als auch in der Nutzungsphase streng überwacht und eingehalten wurde.

Alle Dokumente im Zusammenhang mit dem Schutzbauwerk wurden mit VVS bzw. GVS deklariert. Nur wenige Involvierte wussten um den Standort und/oder der Funktion des Komplexes. Errichtet wurde die Führungsstelle (Objekt 17/5001) in der Nähe der Ortschaft Prenden, innerhalb eines Kasernenobjektes in einer offenen Baugrube. Die Fertigstellung erfolgte nach einer Bauzeit von 1978-1983 in der Hochzeit des Kalten Krieges. Nach einem dreitägigen Probebetrieb in Form einer Übung, unter Anlehnung an die Frühjahrsübung der NATO (Wintex/Cimex 83) und den daraus abgeleiteten Kriegshandlungen sowie möglichen Waffenwirkungen gegen das Territorium der DDR.

Das gesamte Gelände war in 4 Bereiche untergliedert

1. Unterkunftszone (U-Zone)
2. Stabszone
3. Technikzone
4. Parkzone (P-Zone, dem eigentlichen Bunkergelände)

Im gesamten Gelände wurden zur Gewährleistung der Sicherheit mehrere Beobachtungstürme und Nahverteidigungsanlagen errichtet und die P-Zone zusätzlich mit einer Hochspannungssicherungsanlage (HSA) umschlossen. In diesem Bereich, in unmittelbarer Umgebung des Bauwerks, befanden sich mehrere Erdantennenfelder. Im Abstand von ca. 50 m zu den Eckpunkten der Zerschellschicht waren Sensoren zur Feststellung einer Druckwelle und radioaktiver Strahlung installiert. Die Leitungen dieser Systeme dienten auch als Antennen zur Feststellung des Nuklear-Elektromagnetischen-Impuls (NEMP), der als erste Auswirkung einer Kernwaffendetonation, das SBW getroffen hätte.


Die Auswerteeinheiten dieser Systeme (PAS/ПАЗ Пульт Автоматизированного Защита und DAU/ДАУ Дистанционная Аэрозольная Установка) hätten das Bauwerk mit den nachgeschalteten Schutzklappen im Millisekundenbereich selbständig verschlossen.

Dazu J. Freitag:
"Durch die Einsatzanforderungen kam es darauf an, dass insbesondere die Klappen der Druckschutzlinie im Bedarfsfall so schnell wie möglich geschlossen werden. Dafür gab es, neben der Schalthandlung durch den Dispatcher, die automatische Auslösung durch das sowjetische System PAZ (Auswertungs- und Schalteinheit sowj. Produktion. Pult der automatischen Schutzklappensteuerung,…). Dieses System konnte Druckwellen und Spannungsspitzen eines EMP erkennen. Die Feststellung eines solchen Impulses erfolgte über die als Antennen fungierenden Zuleitungskabel der vier MZ-Geber (Druckgeber/System aus sowj. Produktion. Membrangetriebener Schutzsensor). Diese im Außenbereich, in unmittelbarer Nähe des Bauwerkes, installierten Geber signalisierten schnelle Luftdruckanstiege. Beide elektronischen Meldungen wurden über das System PAZ ausgewertet und lösten automatisch Schaltvorgänge für die Klappensysteme aus. Damit wurde die ZKA 20 (Schutzklappe sowj. Produktion. Autonome Schutzklappe, zum Einbau in Schächte, mit einem Luftdurchsatz bis zu 20.000 m³/h und einer Druckresistenz von 200 kp/cm²) und AWZU 5/1 (Kleinere Druckschutzklappen sowj. Produktion, die insbesondere in Rohrleitungen eingebaut wurde, mit einem Luftdurchsatz bis zu 1000m³/h und einer Druckresistenz von 50 kp/cm²) Druckschutzklappen der Druckschutzlinie sowie die PAK (Pneumatische Absperrklappen/Diese druckluftbetriebenen, hermetisch schließenden Klappen hatten Schließzeiten von ca. 0,5 Sekunden und sollten ein Leersaugen des Schutzbauwerkes verhindern, Restdrücke auffangen und den im Bauwerk vorhandenen Überdruck sichern) und Motorklappen der Hermetisierungslinie geschlossen. Solche Klappen waren in der Frisch- und Abluftstrecke montiert. Mit dem Schließen dieser Klappen wurde auch ein spezielles Lüftungsregime eingefahren.
Neben dem System PAZ gab es das ebenfalls aus sowj. Produktion stammende System DAU (Automatische Strahlungswarnanlage sowj. Produktion) Dieses System diente der Kernstrahlungsüberwachung. Dafür gab es zwei unterschiedliche Messsysteme. Die Gammageber (drei im Außenbereich, sieben in der Luftzuführung im Inneren.  diese Geber waren 50-80 Meter vom BW entfernt und in den Himmelsrichtungen um 120° versetzt, wobei einer dieser Geber dem SBW in der Hauptwindrichtung vorgelagert war. Sie wurden durch eine schwere Stahlglocke vor Waffenwirkungen geschützt), bei denen die auftreffende Gammastrahlung in einem Geiger-Müller-Zählrohr in elektrische Impulse umgewandelt wurde. Sowie die Betageber, welche die Konzentration beta-aktiver Aerosole in Luftkanälen und -Schächten überwachten. Bei diesem Messsystem wurde ein Teil der angesaugten Luft durch ein schmales Filterband geblasen, dieses langsam weitertransportiert und zur Auswertung eventuell abgelagerter Aerosole an einem Geiger-Müller-Zählrohr vorbeigeführt. Die Auswertung der einzelnen Geber erfolgte über separate Auswertungseinheiten im Signalblock. Hier konnten getrennt nach den Einsatzorten unterschiedliche Schwellwerte eingestellt werden. Entsprechend dieser vorgegebenen Werte erfolgte entweder eine optoakustische Signalisation oder eine sofortige automatische Schalthandlung im Lüftungssystem. Zusätzlich konnten die einzelnen Auswertungseinheiten über einen Klinkenstecker mit einem Messgerät verbunden und eine direkte Messung durchgeführt werden." [3]


Außerhalb der P-Zone befand sich der verbunkerte KCB-Beobachtungspunkt (Kern/Chemisch/Biologisch). Er diente zusätzlich zu den Sensoren zur Auswertung auf Sicht eines möglichen Einsatzes von Massenvernichtungsmitteln gegen den Komplex 5000. [3]


Zur Sicherung einer geschützten Be- und Entlüftung konnte das SBW in verschiedenen Betriebsweisen gefahren werden. Diese Betriebsweisen (BW) gliederten sich in

BW I Normallüftung (Wartungsbetrieb)
BW II Schutzbelüftung (Filterbetrieb)
BW III Verschluss (Totale Hermetisation max. 36 Stunden)

Vom nahe gelegenen Stabsgebäude führt aus dem geschützten Keller heraus ein 200 m langer, abgewinkelter (abgewinkelt um die Kraft der auflaufenden Druckwelle zu brechen) Zugangstunnel zum eigentlichen Schutzbauwerk. Zusätzlich existiert ein weiterer direkter Zugang durch die Zerschellschicht und ein außenliegender Montageschacht, sowie 2 um 180 Grad versetzte Notausgänge. Der innere Montageschacht führt durchgängig über alle 3 Etagen des Bauwerkes. Über der oberen Etage befindet sich die 90 cm dicke Schutzkerndecke und darüber ein, ca. 2m hohes Zwischengeschoss. Den Abschluss bilden die auskragende Zerschellschicht und die etwa 1 m Erdüberschüttung.

Die Abmaße des Bunkers sind: Länge: 66 m, Breite: 49 m, Tiefe: 24 m.

Im Innern befinden sich 338 Räume auf einer nutzbaren Fläche von ca. 8320 m². Bauliche Besonderheiten sind weiterhin die 2,40 m dicke Bodenplatte die vom Tiefbrunnen (70 m) durchbrochen wird. Technik und Personal waren durch freischwingende Plattformen und Container (für das Personal), gegen mögliche durch seismische Wellen (Auswirkung einer KW Detonation) hervorgerufene Beschleunigungskräfte, geschützt. Das Bauwerk entsprach laut DDR-Klassifizierung der Schutzklasse A. Die Bodenplatte, Wände und Decken sind aus mehrfach armiertem Beton der Klassifizierung B 300 gefertigt. Der Bunker ist zusätzlich zum Schutz vor dem Nuklear-Elektromagnetischen-Impuls (NEMP) u.a. mit Stahlblech ummantelt (Hydroisolierung).


Insgesamt hätten im Bauwerk 350-400 Personen Platz gefunden. Mit den eingelagerten Reserven (Wasser, Diesel, Verpflegung etc.), war eine Gefechtszeit von 14 Tagen gegeben (berechnet vom Zeitpunkt da keine Zuführung von Reserven mehr möglich war). Zur Aufrechterhaltung der funkelektronischen Tarnung gab es die ca. 10 km entfernte abgesetzte Sendestelle für das Objekt 17/5001, das Objekt 17/5002 (Schutzklasse C) bei Marienwerder. Für den Fall das diese nicht mehr betriebsfähig gewesen wäre, gab es bei Altenhof noch das Objekt 17/5021, auf dem die mobile Nachrichtentechnik geschützt untergebracht war, die dann im Bedarfsfall entfaltet worden wäre.

Zahlreiche MVM-Aktivitäten im Umkreis der Objekte 17/5001, 17/5021 und 17/5002 wurden seit Inbetriebnahme der Objekte durch die HA II (Spionageabwehr) unter Beobachtung gehalten. Beliebter Treffpunkt war lt. Aktenlage der Autobahnparkplatz Obersee. Allerdings war man der Meinung das der Gegner die wahre Bestimmung, zumindest in Bezug auf das Objekt 5021, nicht kannte. Dieses Objekt wurde von der HA II in den „Sicherungskomplex Antwort" einordnet.
Um auch die Nachrichtenverbindungen vom und zum Objekt 17/5001 vor Abschöpfung durch gegnerische Kräfte zu schützen, schaltete sich zusätzlich die HA III (Funkaufklärung) mit ein. Mit der Aktion "Kabeltrasse" wurden im Juni 1984 durch Spezialisten der HA III in Abstimmung mit der HA II/AG S im Gebiet Bogensee/Kreis Bernau funkelektronische Messungen durchgeführt, um mögliche parasitäre Abstrahlungen festzustellen und funkelektronische Aufklärungshandlungen durch MVM Kräfte auszuschließen. Im Vorfeld wurde ab April 1984 durch die HA III am Objekt 17/5001 die Möglichkeit des Einsatzes von Feindtechnik mittels operativer Technik geprüft.
Im Ergebnis dessen wurde festgestellt, dass keine Funkelektronischen und parasitäre Abstrahlungen vorliegen. Jedoch kam man auch zu der Erkenntnis, dass es dem Gegner relativ einfach sei den Kabelverlauf mittels einfacher technischer Mittel zu finden und zur Informationsabschöpfung zu nutzen. Das wohl ohne direkten Zugang zum NA-Kabel. [2]

 


Über den Sinn solcher Anlagen lässt sich sicher streiten. Politisch und militärisch hätten solche Anlagen nur für kurze Zeit eine Strategische Rolle gespielt. Nämlich dem "Gegner" (Feinde werden verachtet, Gegner hingegen respektiert!) zu sagen,:"...wir bleiben auch nach einem Erstschlag (First Strike) Handlungsfähig", was half das militärische Patt zu sichern.

Damit sollte Abschließend den Erbauern und Projektanten eigentlich gedankt werden, dass Sie mit ihrer Leistung dazu beigetragen haben das militärische Gleichgewicht und somit den Weltfrieden zu erhalten. [1]

Originalaufnahmen Mai 1992

(Quellen: [1] J. Freitag/STBWK 17/5001; Bunker5001.de; "Programm Delphin" (P. Bergner); "Filigran" (P. Bergner); [2] BStU/MfS HA II Nr.: 22559; [3] Seite 133/134/135, "Honeckers geheimer Bunker 5001" (J. Freitag/H. Hensel))

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