Dieser Beitrag zur teilgeschützten Sendestelle 17/5021 (bei Altenhof) soll die Notwendigkeit dessen Errichtung, die Funktion und die damit verbundene Sicherstellung beschreiben und mit einigen Bildern Eindrücke vermitteln. Das Gelände bzw. die dort befindlichen Bauwerke (u.a. Schacht für Antennentechnik und ein Schutzbauwerk vom Typ MB 3) wurden größtenteils rückgebaut oder verschlossen. Heute erinnern nur noch die von Erdwällen umgebene Splitterschutzdeckungen für mobile Sendetechnik an die ursprüngliche Verwendung oder lassen eine Nutzung erahnen. Ohne Kenntnis über den Ort wird der Spaziergänger wahrscheinlich nicht mal diese bemerken. Zum Schutz des Objektes verzichte ich auf Ortsangaben und/oder Karten/Pläne.

Objekt 17/5021 (Text mit freundl. Genehmigung Jürgen Freitag/STBWK 17/5001)

Das mit ca. 35 ha kleinste Objekt des SBK (Schutzbaukomplexes) 5000 lag unmittelbar an der Autobahn von Prenzlau nach Berlin, in der Nähe von Altenhof. Im oben genannten Auskunftsdokument als teilgeschützte Sendestelle bezeichnet, hatte es mehrere Einsatzrichtungen.

Die erste Aufgabe des Objektes war, als Troposphären-Sendestelle die Nachrichtenverbindungen der politischen Führung in der höchsten Verschlüsselungsebene sicher zu stellen. Im Objekt 5001 selbst gab es ergänzend eine Troposphären-Empfangsstelle, hier wurden die Funksprüche aus Tarnungsgründen aber nur empfangen, damit eine Anpeilung des Hauptobjektes nicht möglich war. Das Betreiben beider Troposphären-Funkstellenhätten Nachrichtenkräfte des Komitees für Staatssicherheit der UdSSR mit mobiler Technik, die erst im Einsatzfall zum Objekt verlegt worden wäre, übernommen. Das hebt die Bedeutung, gegenüber der Interpretation als reine Ausweichsendestelle für die 5002, erheblich an.

In zweiter Linie war das Objekt 5021 aber natürlich auch teilgeschützte Notsendestelle, an der mobile Sendetechnik den konventionellen Funknachrichtenverkehr übernehmen konnte. Weiterhin hätte über dieses Objekt die Möglichkeit bestanden, Richtfunkverbindungen aufzubauen. Sowohl für Troposphärenfunk als auch für den Richtfunk hätten entsprechende Parabolantennen am verbunkerten, bis zu 18 Meter ausfahrbaren Sendemast (TO 30), installiert werden können.

Zur Erfüllung dieser komplexen Aufgabenstellungen gab es das Führungsbauwerk (TO 01), ein MB 3-Bauwerk, und weitere sieben FB 75-Garagenkomplexe und 15 Splitterschutzdeckungen. [1] 


Ein Film über den Betrieb der ausfahrbaren Sendeantenne aus dem geschützten Antennenschacht.


Ein Rundgang im Objekt 17/5021 [2]

Einblicke in das Schutzbauwerk MB-3 [2]


(Quellen: [1] "Honeckers geheimer Bunker 5001" Kapitel 3.10.4 Objekt 5021, S. 53-54 (J. Freitag/H. Hensel), [2] Archiv heimatgalerie)